Selbstwertgefühl aufbauen: Dein Weg zur inneren Stärke

Es ist ein Gefühl, das viele von uns kennen und das tief in uns sitzt: Der Wunsch nach einem Partner, der uns rettet, unser Leben verändert, uns versteht und uns das Gefühl gibt, wirklich verbunden und geborgen zu sein. Doch oft stellt sich irgendwann die schmerzliche Erkenntnis ein, dass niemand diese Rolle vollständig übernehmen kann und wir letztlich selbst für unser Glück verantwortlich sind. Und genau dann kommt die Frage auf: Wie fängt man an, sich selbst zu retten, wenn man sich doch so isoliert und kraftlos fühlt und sein selbstwertgefühl aufbauen möchte?

Die Sehnsucht nach einem Retter

Ehrlich gesagt, diese Sehnsucht nach einem „Retter“ ist weit verbreitet. Viele sehen darin ein Muster, das oft in der Kindheit wurzelt, besonders wenn man Situationen erlebt hat, in denen man sich verlassen oder ungeschützt fühlte. Dieser Wunsch, gerettet zu werden, kann dazu führen, dass wir uns hilflos fühlen oder uns fragen, warum andere scheinbar gerettet wurden, wir aber nicht. Es ist eine Wahrnehmung, die uns unglücklich machen und sogar zu depressiven Gefühlen beitragen kann.

Eine wichtige Erkenntnis ist, dass selbst ein Partner, der all die gewünschten Eigenschaften erfüllt – der uns liebt, versteht und beschützt – uns nicht von unseren inneren Lasten befreien kann. Manche erleben erst mit Mitte dreißig einen inneren Schalter, der sich umlegt: Die pure Erschöpfung vom Festhalten an alten Wunden führt zu dem Entschluss, sich nun wirklich auf den Weg der Heilung zu begeben. Es ist, als würde der eigene Körper und die Psyche uns signalisieren, wann wir bereit sind, uns selbst zu „retten“. Bis dahin kann es eine innere Barriere geben, die uns emotional an alte Muster klammern lässt, selbst wenn wir intellektuell wissen, dass wir uns ändern wollen.

Das Gefühl, zu „sinken“, während das Leben um einen herum weitergeht und sich andere entwickeln, ist vielen bekannt. Es ist ein Gefühl tiefer Niedergeschlagenheit und Überforderung, besonders wenn man immer wieder in alte Fallen tappt. Doch genau hier beginnt die Reise zu mehr selbstvertrauen und dazu, das selbstwertgefühl aufbauen.

Die eigene Rettung

selbstwertgefühl aufbauen

Wunsch nach Unterstützung

Es mag schwer sein zu akzeptieren, dass uns niemand als Kind beschützt hat, wie es vielleicht hätte sein sollen, und dass diese Zeit unwiederbringlich vorbei ist. Auch im Erwachsenenalter kann ein Partner nicht die Rolle eines Elternteils einnehmen – das wäre keine gesunde Beziehungsdynamik.

Allein, aber nicht einsam

Doch das bedeutet nicht, dass wir alles alleine schaffen müssen. Wir können uns selbst „retten“ und gleichzeitig andere um Hilfe bitten, die uns auf diesem Weg begleiten. Ein Therapeut kann eine Art Wegweiser sein, und Freunde oder bestimmte Familienmitglieder können uns unterstützen. Es ist ein kleiner, aber feiner Unterschied: Andere helfen uns dabei, uns selbst zu retten.

Innere Kind heilen

Gerade im Umgang mit tief sitzenden Belastungen wie Trauma-Erfahrungen kann therapeutische Arbeit, wie zum Beispiel EMDR, sehr wirkungsvoll sein. Dabei lernt man, sich selbst – und vielleicht auch das jüngere Ich, das in der Vergangenheit Schutz brauchte – zur Seite zu stehen. Es ist ein Prozess, bei dem man lernt, freundlicher zu sich selbst zu sein und sich nicht zu schnell zu überfordern.

Wege zur Stärke

Unterstützung annehmen

Die harte Wahrheit ist also: Niemand kann uns vollständig retten. Wir sind die Heldinnen unserer eigenen Geschichte. Aber wir müssen es nicht komplett alleine tun. Ein starkes unterstützendes Netzwerk aus Freunden, Familie oder auch einem Haustier kann eine enorme Quelle der Heilung sein.

Grenzen setzen lernen

Es geht darum, gesunde Beziehungen zu pflegen und zu lernen, sich selbst liebevoll zu begegnen. Diesen Schmerz anzunehmen, dass man als Kind nicht gerettet wurde, ist ein großer Schritt auf dem Weg, sich selbst zu der sicheren Person zu machen, die man immer gebraucht hat. Es ist ein harter Weg, aber einer, der zu einer tiefen inneren Stärke und einem gesunden mangelndes selbstwertgefühl führt.

Inneren Frieden finden

Manchmal ist es ein langer Prozess, bis sich das selbstbewusstsein stärken übungen erwachsene und ein Gefühl der Resilienz einstellt. Doch es lohnt sich, dranzubleiben und sich selbst die Zeit und Geduld zu geben, die man braucht. Der Weg führt über kleine Schritte, die in die richtige Richtung weisen.

Eigene Heldin werden

Sich selbst lieben

Sich selbst zu lieben und zu akzeptieren, ist grundlegend für den Prozess des Heilens. Es bedeutet, die eigene Geschichte anzuerkennen und zu verstehen, dass die Sehnsucht nach Rettung ein normaler menschlicher Wunsch ist, der oft aus tiefen Bedürfnissen entsteht. Die Erkenntnis, dass wir unsere eigene Rettung sind, ist befreiend.

Die innere Stimme hören

Oft haben wir das Gefühl, dass wir Dinge nicht aussprechen können,

selbstwertgefühl aufbauen

die uns belasten. Doch indem wir lernen, unsere Bedürfnisse wahrzunehmen und ihnen Ausdruck zu verleihen – sei es durch Journaling, im Gespräch mit Vertrauten oder in der Therapie –, können wir uns selbst besser verstehen und beginnen, uns das zu geben, was wir uns von anderen erhoffen.

Kleine Schritte zählen

Es ist nicht immer einfach, den Weg der Selbstheilung zu gehen, besonders wenn man sich ausgebrannt und überfordert fühlt. Doch selbst kleine Aktionen, die uns aus der Isolation holen oder uns ein Gefühl der Freude schenken, können den Unterschied machen. Es geht darum, nicht zu verzweifeln, sondern beharrlich an sich zu arbeiten.

Verbundenheit spüren

Gemeinschaft stärkt

Auch wenn wir uns selbst retten müssen, bedeutet das nicht, dass wir Einzelgänger sein müssen. Ein Netzwerk von Menschen, die uns unterstützen und mit denen wir uns verbunden fühlen, ist essenziell. Es geht darum, Gleichgesinnte zu finden, die uns auf unserem Weg begleiten und uns das Gefühl geben, dazuzugehören. Eine gute Beziehung zu sich selbst ist der Startpunkt, um auch gute Beziehungen zu anderen aufzubauen.

Gesunde Beziehungen aufbauen

Manchmal neigt man dazu, in Beziehungen nach jemandem zu suchen, der die Rolle des „Retters“ einnimmt. Doch gesunde Beziehungen basieren auf Gegenseitigkeit und Unterstützung, nicht auf Abhängigkeit. Ein Partner kann ein wunderbarer Begleiter sein, der uns hilft, wenn wir uns unsicher fühlen, aber er kann uns die innere Arbeit nicht abnehmen. Das Vertrauen aufbauen ist ein wechselseitiger Prozess.

Die Macht der Selbstfürsorge

Selbstfürsorge ist der Schlüssel, um resilienter zu werden und unser selbstwertgefühl aufbauen zu können. Das kann bedeuten, sich bewusst Auszeiten zu nehmen, Dinge zu tun, die uns guttun, oder auch professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Es ist ein Zeichen von Stärke, sich einzugestehen, dass man Unterstützung braucht und diese aktiv sucht.